Was sind Emotionen?
Wir nutzen täglich die sogenannten Emojis bei unseren Textnachrichten in den sozialen Medien, unterstreichen mit ihnen, wie es uns gerade geht, was wir denken und fühlen…
Der Begriff „Emotion“ kommt (wie so oft) aus dem Lateinischen. Emovere heißt „herausbewegen“, etwas ausdrücken, sichtbar machen.
Kennst du die 5 Grundemotionen, die uns unser gesamtes Leben begleiten, uns also praktisch angeboren sind?
Das sind Freude, Trauer, Wut/Ärger, Angst und Ekel. Manchmal zählt auch die Überraschung noch dazu. Da ist ja nur eine posititve Emotion dabei, wirst du jetzt vielleicht sagen. Nein, diese Emotionen sind weder gut noch schlecht, sie zeigen unsere Bedürfnisse, aber auch immer die Bedürfnisse unseres Gegenübers.
Zeige ich oder mein Gegenüber Freude, kann man davon ausgehen, dass alles ok ist (vielleicht sogar mehr als das).
Trauer kommt auf, wenn wir z.B. einen Verlust erlitten haben, vielleicht entsteht dadurch der Wunsch, getröstet zu werden oder nicht alleine sein zu wollen.
Wut und Ärger lassen uns unsere Grenzen erkennen (oder auch die Grenzen des Gegenübers).
Angst kann bei einer Bedrohung aufkommen, wir suchen nach Schutz.
Ekel ruft in uns Abneigung hervor, aber auch hier besteht ein Bedürfnis nach Schutz, evtl. vor einer Vergiftung.
Wir Menschen vergleichen und werten eigentlich ständig. Und mit unseren Bewertungen lösen wir entsprechende Emotionen aus.
Nun kann eine Äußerung einer Person uns gegenüber Ärger auslösen, wenn sie uns kritisiert, vielleicht sogar beschimpft.
Eine andere Aussage kann Freude bewirken, wenn sie wertschätzend, lobend ist.
Wie wir mit den Äußerungen umgehen, wie wir sie wahrnehmen, wie wir sie bewerten, liegt aber immer bei uns selbst.
Was passiert in unserem Kopf, wenn wir eine Äußerung wahrnehmen?
Zunächst sind da erst mal nur Schallwellen, die auf unser Ohr treffen und die unser Gehirn in Töne und später in Worte umsetzt. Dann wird diesen Worten ein Sinn zugewiesen, das Gehirn gibt ihnen eine Bedeutung, bewertet also, gleicht das mit bereits gemachten Erfahrungen ab. Man könnte auch sagen, es interpretiert! Zum Beispiel: „Das ist aber lieb von ihr/ihm“ oder aber: „Unverschämtheit, dass sie/er sich das zu sagen traut“. Also machen wir das Gefühl/die Emotion selbst! Wir haben aber immer die Wahl, Situationen noch mal zu hinterfragen und anders zu bewerten. Wir sind selbst verantwortlich dafür, was wir fühlen (wollen)!
Jede identische Aussage und Handlung kann beim Gegenüber völlig unterschiedliche Bewertungen und entsprechende Gefühle auslösen.
Und hier kommt spätestens wieder die Achtsamkeit ins Spiel. Vereinfacht könnte man sie so definieren:
Achtsamkeit heißt wahrzunehmen, ohne zu bewerten.
Eine kleine Achtsamkeitsübung
Versuche mal, deinen Freund/deine Freundin oder deinen Partner/deine Partnerin so zu beschreiben, dass man sie/ihn auch ohne ein Foto gesehen zu haben, erkennen würde. Und versuche dabei, wirklich nur zu beschreiben und nicht zu werten!
Gar nicht so einfach, oder? Werten beginnt ja z.B. auch schon, wenn wir jemanden mit „groß“ oder „klein“ beschreiben würden…
Aber eine gute Achtsamkeitsübung ist es allemal!
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!