Was ist Mentaltraining?
Lassen wir zuerst einmal Wikipedia zu Wort kommen:
„Als Mentales Training oder Mentaltraining wird eine Vielfalt von psychologischen Methoden bezeichnet, welche das Ziel verfolgen, die soziale Kompetenz und die emotionale Kompetenz, die kognitiven Fähigkeiten, die Belastbarkeit, das Selbstbewusstsein, die mentale Stärke oder das Wohlbefinden zu fördern oder zu steigern.“
So allgemein, so gut. Aber was bringt mir das denn? Was kann ich denn tun, um mentale Stärke aufzubauen? Und vor allem: was erreiche ich dadurch?
Woher kommt das Mentaltraining eigentlich?
Ursprünglich stammt das mentale Training aus dem Sport. Talent und Training reichen oft nicht aus, Sportler müssen im entscheidenden Moment ihre Bestleistung abrufen können! Und das tun sie mittlerweile mithilfe von Sportpsychologen. Diese unterstützen sie beim Trainieren ihrer kognitiven Fähigkeiten. Denn auch wenn ein Bogenschütze sein Ziel kennt und es normalerweise auch trifft, ein Skispringer genau weiß, mit welcher Körperhaltung er besonders weit kommt, ein Schwimmer seine Technik perfekt beherrscht, genauso wie Bobfahrer und Tennisspieler: im Wettkampf zählt dieser EINE Moment, Wiederholung ist nicht möglich!
„Was macht der Gegner? Ist er womöglich heute besonders stark? Kann ich da überhaupt mithalten? Was ist, wenn ich versage?“ Da ist es dann wieder, das liebe Gedankenkarussell. Tritt dann trotz perfekter Vorbereitung eine Niederlage ein, sprechen wir oft vom „Nerven zeigen“.
Sportpsychologen trainieren die Sportler, bei sich zu bleiben, nicht zu schauen, was andere machen und ganz wichtig: bei der Vorbereitung auf den Wettkampf jede Bewegungsabfolge wieder und wieder im Kopf zu wiederholen, bis sie sie sozusagen im Schlaf können. Andre Agassi soll mal gesagt haben: „Ich habe Wimbledon 10.000 x im Kopf gewonnen!“
Gewinnen mit dem Kopf?
Das stimmt tatsächlich! Hirnforscher haben herausgefunden, dass, wenn wir uns etwas vorstellen, im Gehirn dieselben Zellen aktiv sind, wie wenn wir es wirklich tun!
Hier kommt nun die Kraft unserer Gedanken ins Spiel: beschäftigen wir uns also häufig mit Unangenehmem, werden die Synapsen im Gehirn, die hierfür zuständig sind, immer leistungsfähiger, und diejenigen für Zufriedenheit, Entspannung und Glück immer schwächer. Man könnte auch sagen: „Das, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, wird stärker.“
Also ist Mentaltraining eine umfassende Methode zur positiven Lebensgestaltung, die bewusste Beeinflussung des eigenen Denkens, Wollens und Tuns, eine Methode, die uns befähigt, unser „Schicksal“ in die eigene Hand zu nehmen, die gezielte Nutzung unserer geistigen Fähigkeiten, um Probleme und Konflikte zu lösen und um unsere Ziele zu erreichen! Oder kurz gesagt: Mentaltraining ist ein wunderbares Instrument für deine persönliche Weiterentwicklung!
Wie kann ich das erlernen?
Durch Techniken der Entspannung und Visualisierung erlangst du Zugang zu deinem Unterbewusstsein und kommst somit in einen aufnahmefähigeren Bewusstseinszustand. Der rationale Verstand tritt dabei in den Hintergrund und dein Gehirn ist so in der Lage, neue Fertigkeiten leichter zu erlernen und automatisch umzusetzen. In diesem Zustand können auf einer tieferen, emotionalen Ebene Blockaden gelöst und Probleme angegangen und verarbeitet werden.
Was ist das Unterbewusstsein?
Komm, wir machen einen kleinen Ausflug ins Gehirn.
Bestimmt hast du schon mal was von Sigmund Freud gehört. Aber möglicherweise noch nichts von seinem Eisberg-Modell. Du erinnerst dich, was die Ursache für die Schiffskatastrophe der Titanic war? Richtig, von dem Eisberg damals war nur die Spitze zu sehen, die aus dem Wasser ragte, aber unter der Wasseroberfläche war der Eisberg viel größer und breiter, was schließlich zum Zerschellen des Schiffes führte.
Unser Freud’scher Eisberg birgt jedoch keine Gefahren in sich. Freud wollte durch dieses Modell nur verdeutlichen, dass der Anteil unseres Bewusstseins, unseres rationalen Denkens lediglich 2-5% unseres Gehirns ausmachen, das ist sozusagen die Spitze des Eisbergs, die wir über der Wasseroberfläche sehen, und darunter befinden sich sage und schreibe 95-98% Unterbewusstsein!
Unser Gehirn ist grundsätzlich faul, es möchte Energie sparen und so verschiebt es bekannte Muster ins Unterbewusstsein. Das sind z.B. solche Tätigkeiten, wie das Zähneputzen oder – einmal gelernt – das Autofahren. Wie anstrengend wäre es, weiterhin über jede Abfolge dieser Tätigkeiten bewusst nachzudenken!
Unser Unterbewusstsein wird gespeist aus unserer Lebenserfahrung und unseren Gefühlen und Emotionen; alle positiven und negativen Erfahrungen und unsere Glaubenssätze sind dort abgespeichert. Aber das heißt nicht, dass negative Erfahrungen negativ bleiben müssen. Wir dürfen uns umentscheiden, Altes in Frage stellen und Neues hinzulernen, denn unser Gehirn ist in der Lage, ein Leben lang dazu zu lernen, neue „Pfade“ zu beschreiten, bis durch häufiges Wiederholen sich „Autobahnen“ bilden.
Die Kraft deiner Gedanken
Wusstest du, dass du durch die Kraft deiner Gedanken auch in der Lage bist, im Unterbewusstsein deine Organfunktionen positiv zu beeinflussen? Entgegen früherer Annahmen ist auch das inzwischen wissenschaftlich erwiesen. Hierfür eignet sich unter anderem das Autogene Training als eine Art Mentaltraining hervorragend. Durch positive, einfach formulierte Leitsätze kannst du abschalten und deine Gedanken zur Ruhe bringen. Solltest du das ausprobieren wollen, empfehle ich dir meinen Online Kurs „Mentale Power gegen Stress – Zur Ruhe kommen mit Autogenem Training“, hier erfährst du mehr.
Aus deinem Unterbewusstsein heraus ist es leichter, neue Entscheidungen zu treffen, neue Ziele zu visualisieren und dann letztendlich auch umzusetzen.
Und das Schönste diesem Mentaltraining ist: du benötigst keinerlei Hilfsmittel, es ist bereits alles in dir, was du für eine positive Lebensweise brauchst.
Und denke immer daran: du entscheidest selbst über dein Denken, Fühlen und Handeln!