Herausforderungen meistern – warum Wegschieben keine Lösung ist

Herausforderungen meistern

„Abneigungen/Vermeidungen? Probleme!“

 

Genau das las ich vor Kurzem im Anamnesebogen eines Patienten:
„Abneigungen/Vermeidungen? Probleme!“

Kurz, knapp, ehrlich.
Und absolut nachvollziehbar – schließlich geht niemand gern auf Probleme zu.

Aber die entscheidende Frage ist:
Wird mein Leben wirklich leichter, wenn ich Problemen aus dem Weg gehe?

Die ehrliche Antwort lautet: Nein.

Denn Dinge einfach „unter den Teppich zu kehren“, sorgt nur dafür, dass sich dort mit der Zeit immer größere Beulen bilden. Und irgendwann stolpern wir darüber und das oft heftiger, als uns lieb ist.

 

Warum Vermeidung so verlockend ist

 

Wir alle kennen Situationen, die uns überfordern oder verunsichern:
Konflikte im Job, zwischenmenschliche Spannungen, Entscheidungen, die uns Angst machen.

Vermeidung wirkt dann wie die einfachste Strategie.
Sie gibt uns das Gefühl von kurzfristiger Kontrolle und Erleichterung.

Doch langfristig passiert Folgendes:

  • unser Aktionsradius wird kleiner

  • wir trauen uns immer weniger zu

  • die Herausforderung wirkt größer und bedrohlicher

  • wir verlieren Selbstvertrauen und Handlungsfähigkeit

  • wir suchen die Schuld bei anderen oder „den Umständen“

Dadurch entsteht ein Teufelskreis – ausgerechnet durch den Versuch, unangenehme Gefühle zu vermeiden.

 

Selbstverantwortung statt Schuldzuweisung

 

Ein wichtiger Schritt ist zu erkennen:
Für mein Leben – und auch für meine Probleme – bin ich selbst verantwortlich!

Das bedeutet nicht, dass du „schuld“ bist.
Das heißt, dass du wirksam bist.

Andere Menschen oder äußere Umstände können wir nicht ändern.
Aber wir können lernen, mit Herausforderungen umzugehen, statt ihnen auszuweichen.

 

Selbstwirksamkeit – dein wichtigster Schlüssel

 

Vielleicht mein Lieblingswort aus der Psychologie:
Selbstwirksamkeit.

Selbstwirksamkeit beschreibt die innere Überzeugung:

„Ich bin nicht hilflos. Ich kann etwas tun.
Ich habe Einfluss. Ich kann Herausforderungen meistern.“

Selbstwirksamkeit wächst nicht, wenn wir Problemen ausweichen, sondern wenn wir kleine, mutige Schritte gehen. Bei Interesse lies gern hier weiter.

 

Blick zurück – was du schon geschafft hast

 

Wenn du vor einer neuen Herausforderung stehst, hilft oft ein kurzer Perspektivwechsel:

Frag dich einmal:

  • Welche schwierigen Situationen habe ich früher schon gemeistert?

  • Was hat mir damals geholfen?

  • Welche Fähigkeiten habe ich eingesetzt?

  • Welche meiner Stärken sind mir heute wieder nützlich?

Unser Leben ist voller Beweise dafür, dass wir mehr schaffen, als wir glauben.
Wir übersehen sie nur häufig.

 

Du musst es nicht allein schaffen

 

Ein weiterer wertvoller Gedanke:

Vielleicht war da schon jemand, der ähnliches erlebt hat wie du.

Wer in deinem Umfeld hat eine vergleichbare Herausforderung bereits erfolgreich bewältigt?
Wen könntest du um Rat fragen oder um Unterstützung bitten?
Oft reicht ein Impuls von außen, um eine Situation plötzlich in neuem Licht zu sehen.

 

Herausforderungen als Chance begreifen

 

Es geht nicht darum, jede schwierige Situation schönzureden.
Veränderung darf anstrengend sein.
Angst darf da sein und dazugehören.

Aber wenn wir Herausforderungen als Chance für Wachstum, Selbstbestimmung und Gelassenheit betrachten, passiert etwas Wichtiges:

Wir stärken unsere innere Haltung.
Wir merken: Ich kann handeln.
Wir fühlen uns nicht mehr ausgeliefert.

Genau das ist Selbstwirksamkeit – und sie verändert alles.

 

Fazit

 

Vermeidung fühlt sich oft leichter an.
Aber der Weg wird dadurch nur enger.

Wenn wir mutig hinsehen und Schritt für Schritt Verantwortung übernehmen, öffnen sich neue Möglichkeiten – unser Leben wird leichter, klarer und freier.

Zum Schluss zwei Fragen für dich zur Reflexion:

Wie gehst du mit Herausforderungen um?
Und welche Strategie hat dir schon einmal wirklich geholfen?

 

 

Heilpraktikerin Psychotherapie Metropolregion Nürnberg

Über Ulrike Scholz

Ulrike ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und unterstützt Menschen dabei, psychische Belastungen wie Stress, Ängste oder Selbstzweifel zu überwinden und ihre mentale Gesundheit zu stärken.
Ulrikes Therapiekonzept basiert auf wissenschaftlich anerkannter Verhaltenstherapie für das Erkennen und Verändern negativer Denkmuster, ergänzt durch körpertherapeutische Methoden. Ihr Ziel: einen individuell passenden Lösungsansatz finden. Dabei setzt sie auf Hilfe zur Selbsthilfe, da nachhaltige Veränderung nur gelingt, wenn man selbst ins Tun kommt.
Ulrike bietet Therapie mit Empathie – mit Wertschätzung, Humor und Sachverstand.

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